Vor einem implantologischen Eingriff erfolgt zunächst die Betäubung der zu behandelnden Bereiche. Hierbei ist eine Lokalanästhesie ausreichend, um eine völlige Schmerzfreiheit zu garantieren. Der operative Eingriff an sich beginnt mit der chirurgischen Eröffnung des Zahnfleisches durch einen Schnitt mit dem Skalpell oder eine Stanze an der für das Implantat vorgesehenen Stelle. Anschließend wird mit speziellen Bohrern unter ausreichender Kühlung mit steriler Kochsalzlösung der Kieferknochen für die geplante Position und Implantatgröße aufbereitet. Hierbei kommt oft eine Bohrschablone zum Einsatz. Nun erfolgt eventuell eine Röntgenkontrolle mit Hilfe eines speziellen Metall-Stiftes, um die gewählte Position (Richtung, Tiefe der Bohrung etc.) zu überprüfen.
Danach wird das Implantat fest in den Knochen eingebracht. Die so genannte Primärstabilität ist wichtig für die komplikationslose Einheilung des Implantates. Die meisten Implantatsysteme verfügen über ein Schraubengewinde über welches das Implantat in den Bohrkanal mit Hilfe einer Ratsche gedreht wird. Es gibt aber auch Zylinder-Implantatsysteme bei denen das Implantat in den Kieferknochen geklopft wird. Nachdem das Implantat gesetzt wurde, wird entweder eine so genannte Einheilkappe auf die künstliche Zahnwurzel geschraubt und die Schleimhaut wieder vernäht (geschlossene Methode) oder es wird ein kleiner Pfosten aufgebracht, der zur direkten Zahnfleisch-formung dient (offene Methode). Im Einzelfall kann das Implantat auch sofort mit provisorischem Zahnersatz versorgt werden.
Zum Schluss wird noch ein Druckverband unter Verwendung einer Mullkompresse angelegt. Den Heimweg sollten Sie besser in Begleitung antreten. Nach dem Implantationszeitpunkt können unterschieden werden, die Sofort-, Früh -, Spätimplantation und verzögerte Sofortimplantation.
Bei der Sofortimplantation wird das Implantat unmittelbar nach Entfernen des Zahnes in das Zahnfach, die Alveole gesetzt. Dies hat den Vorteil, dass nur sehr geringe Veränderungen der anatomischen Strukturen aufgrund der Ausheilung der Gewebe (Knochen und Zahnfleisch) stattfinden können. Das Implantat kann also optimal in vorhandene Gegebenheiten eingearbeitet werden.
Die Früh- und verzögerte Sofortimplantation lässt die Gewebe einige Tage bis Wochen ausheilen um dann möglichst vor Ausheilung des Gewebes und Verlust von Stützgewebe die Implantation vornehmen zu können. Grund für dieses Vorgehen können z. B. entzündliche Veränderungen im Implantationsgebiet sein. Von Spätimplantation spricht man, wenn alle Heilungsvorgänge in der für die Implantation vorgesehenen Region abgeschlossen sind. Oftmals hat bereits umfangreicher Knochenabbau stattgefunden und es sind Maßnahmen zum Knochenaufbau notwendig.