Das bimodale Therapiekonzept

Der bimodale Ansatz ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei Behandlungsschritte, die normalerweise erst nach der Extraktion (dem „Zahn ziehen“) stattfinden gleichzeitig ablaufen. Die Sofortimplantation und die Sofortversorgung. Direkt nach dem „Zahn ziehen“ wird ein Implantat in die frische Extraktionswunde eingebracht. Dieses Vorgehen nennte sich Sofortimplantation, weil sofort nach dem „Ziehen“ das Implantat gesetzt wird. Das geht selbstverständlich nicht in jedem Behandlungsfall. Vielmehr sind dafür verschiedene Voraussetzungen notwendig z.B. darf keine akute Entzündung vorhanden sein und ein ausreichendes Knochenangebot muss sowohl quantitativ als auch qualitativ vorhanden sein. Kann das neu eingesetzte Implantat ausreichend fest verankert werden, so kann sogar sofort ein Provisorium auf dem Implantat befestigt werden. Das Implantat wird also sofort den Belastungen der Mundhöhle (beim Kauen, Sprechen usw.) ausgesetzt und steht sofort in Funktion. Dies Prozedere nennt sich Sofortfunktion, Sofortversorgung oder Sofortbelasstung. Auch hier gelten selbstverständlich Einschränkungen durch bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Implantat mit ausreichender Sicherheit sofort versorgt werden kann. Dies muss vom Implantologen nach sorgfältiger Abwägung entschieden werden.
Vorteile des bimodalen Therapiekonzepts ist die Zeit- und in der Regel auch Kostenersparnis, da die Patienten nicht die Einheilphase des Implantates abwarten müssen, bis das Implantat mit einer Krone versorgt werden kann. Ausserdem wird der Zweiteingriffes zur Freilegung des Implantats überflüssig. Dem Patienten bleiben Kosten für aufwendigen provisorischen Zahnersatz erspart. Allerdings entstehen natürlich auch Kosten durch die provisorische Sofortversorgung während der Einheilphase.
Wenn die endgültige Entscheidung über die Möglichkeit eines bimodalen Vorgehens vom verantwortungsvollen Implantologen im Einverständnis mit seinem Patienten getroffen wurde, bietet dieses Prozedere durchaus auch ästhetische Vorteile gegenüber dem konventionellen Behandlungsprotokoll.


Lücke nach dem Zahn ziehen


Das eingesetzte Implantat mit dem provisorischen Aufbaupfosten


Die Sofortversorgung durch eine provisorische Krone direkt nach Extraktion


Die endgültige Krone 4 Jahre nach dem Zahn ziehen